Die Sommer-Checkliste

Endspurt. Danke, schönster Sommer, danke für diese endlosen, unwirklichen Tage, aber langsam müssen wir loslassen. Sommerschlussverkauf und der längste Tag des Jahres sind die ersten Anzeichen für die Endlichkeit des Sommers; sie sind noch verschmerzbar, es gibt eine Gnadenfrist, er ist noch nicht vorbei. Der Wiesnaufbau rückt das Ende schon näher. Und jetzt, wo Kürbisse statt Erdbeeren an Feldern stehen, die letzten Augusttage gezählt sind und sich in der App kleine Regenwolkensymbole aneinanderrreihen, da müssen wir Abschied nehmen.

Wie großartig dieser Sommer war, lässt sich daran messen, wie viele Punkte auf der Best-of-Sommer-Checkliste erfüllt sind:

Jeden Lieblingsbiergarten besuchen.

An der Isar grillen. Bei Freunden grillen. Bei Verwandten grillen. Picknicken. Den Mitbringsalat perfektioniert haben oder etwas gefunden haben, was sich umstandslos als selbstgemacht ausgeben lässt oder sich zum Wein(mitbring)spezialisten erkoren haben.

Schlange stehen, um Zwetschgendatschi-, Mangosorbet oder Schoko-Ingwer-Eis zu essen.

Eis von Ballabeni

Filmabende auf dem Balkon veranstalten, ins Open-Air-Kino gehen oder Guerilla Kino an den schönsten Orten der Stadt organisieren oder jemanden kennen, der sowas macht.

Drei Mal am Tag duschen, weil die Haut bei jeder Bewegung von einem neuen Schweißfilm überzogen ist.

Auf ein Festival fahren, oder auf einen Open-Air-Rave, oder etwas anderes tagsüber feiern. Egal was.

Die Wohnung zu einem kaum mehr betretbaren Chaos verkommen lassen, weil man sowieso nie drinnen ist und das Wetter immer zu schön zum putzen ist. Immer. Dafür immer frisch gewaschene Laken haben, weil nass aufgehängte Bettwäsche den Raum angeblich um 0,05 Grad herunterkühlt.

Spontanbesuche von Freunden auf dem Balkon an einem ruhigen Abend, Besuche, die spätnachts enden und damit, dass die heimischen Alkoholvorräte vernichtet sind.

Das Haus immer mit Badezeug verlassen, man weiß ja nie. Badesachen statt Unterwäsche tragen.

Freunde zusammen trommeln, Biertragerl ans Schlauchboot hängen und so die Isar entlang schippern.

In die Isar springen. In den Eisbach springen. In einen See springen. In ein Freibad gehen zum Sport treiben, weil es für Joggen zu heiß ist, egal zu welcher Uhrzeit. Nachts in die Isar / den Eisbach / einen See / ein Freibad springen.

Eisbach München

Nachts in einen Brunnen springen (warum, habe ich für jetzt.de aufgeschrieben).

Aufbleiben und den Himmel nach Sternschnuppen absuchen.

Nach einer langen Clubnacht im Shirt heimradeln. Eine Jacke irgendwo vergessen, weil man sie nie gebraucht hat.

Das beste Paar Flipflops zerreissen, die Sohle von den Lieblingssandalen ablaufen. Barfuß gehen.

Draußen schlafen. Auf dem Balkon, weil es in der Wohnung zu heiß ist. Im Zelt, irgendwo draußen, oder irgendwo auf einem Festivalgelände. Hauptache draußen.

Durchmachen, weil die Nacht zu schön zum Schlafen ist. Morgens durch den Stachusbrunnen rennen statt zu duschen. Ein Nachmittagsnickerchen im Schatten machen.

Sich wünschen, dass der Sommer endlos ist. Wissen, dass man einen endlosen Sommer nicht durchhalten würde. Wissen, dass es auch nächstes Jahr wieder einen Sommer gibt. Trotzdem wehmütig werden.

Tarantino am Königsplatz

 

 

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